Im Bus schimpfte eine ältere Frau mit einem jungen Mann wegen seiner Tattoos – dann nahm das Leben eine unerwartete Wendung

Die Blicke, die nicht aufhören wollten
Der Bus ratterte die überfüllte Stadtstraße entlang, die Sitze besetzt mit müden Arbeitern, Eltern, die ihre Kinder jonglierten, und Schülern auf dem Heimweg. Hinten im Bus saß ein junger Mann in einem weißen Tanktop, Kopfhörer auf den Ohren, die Augen geschlossen, während er sanft zur Musik wiegte. Seine Arme waren mit bunten Tattoos bedeckt – Tinte, die in Linien und Schattierungen auf seiner Haut Geschichten zu erzählen schien.

Nicht weit entfernt saß eine ältere Frau. Ihr silbernes Haar war ordentlich unter einem Schal versteckt, und ihre Hände umklammerten eine abgenutzte Lederhandtasche. Sie warf ihm einen Blick zu, dann wandte sie den Blick schnell wieder ab. Doch kurz darauf huschte ihr Blick zurück und musterte die Wirbel und Formen auf seinen Armen. Sie murmelte vor sich hin und schüttelte den Kopf, als bestätigte jeder Blick ihre schlimmsten Befürchtungen über die „Jugend von heute“.

Der junge Mann bemerkte es nicht. Seine Welt war erfüllt von Rhythmus und Melodie. Doch das Flüstern war nicht mehr nur in ihrem eigenen Kopf. Ein paar andere Fahrgäste bemerkten ihre Blicke, manche zogen die Augenbrauen hoch, andere grinsten süffisant. Es war klar, dass sich Spannungen anbahnten.

Schließlich riss der Frau die Geduld.

Die Konfrontation
Ihre Stimme übertönte den Motor des Busses.

„Was ist heute mit dem Jugendlichen passiert?“, rief sie. „Warum malen Sie sich so schreckliche Zeichnungen an? Es ist eine Schande!“

Der junge Mann blinzelte, zog einen Ohrhörer heraus und drehte sich mit ruhiger Neugier zu ihr um.

„Ma’am, stört Sie etwas?“, fragte er höflich.

„Mich stört etwas?“, spottete sie. „Mit so einem Körper kommen Sie nie in den Himmel. Das ist eine schreckliche Sünde! Wie kann diese Erde Menschen tragen, die sich so selbst zerstören?“

Im Bus wurde es still. Köpfe drehten sich. Einige Fahrgäste rutschten auf ihren Sitzen hin und her, gespannt zuzusehen.

Der junge Mann blieb gelassen. „Ich habe dir nichts getan. Das ist mein Körper, und ich habe das Recht zu entscheiden, was ich will.“

Doch seine Worte beruhigten sie nicht. Sie schürten ihren Zorn nur noch mehr.

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