„Papa, hilf mir!“ Emilys kleine Fäuste schlugen schwach gegen die getönte Scheibe, und ihr gelbes Kleid war bereits schweißnass. Die Sommersonne hatte den Luxuswagen in einen Glutofen verwandelt. Ihr Atem ging stoßweise, ihre Lippen zitterten, als sie nach jemandem – irgendjemandem – schrie, der sie hören sollte.
Nur wenige Minuten zuvor war ihre Stiefmutter Vanessa ausgestiegen und in ihren High Heels die Marmorauffahrt entlanggetapst. Sie schloss die Tür mit einem achtlosen Drehen der Fernbedienung und betrat die Villa, ohne sich noch einmal umzudrehen. Für einen Fremden hätte es wie Vergessenheit gewirkt. Doch Emily kannte die Wahrheit – Vanessa hatte sie auf dem Rücksitz gesehen, sie weinen gehört, und trotzdem war sie gegangen.
Auf der Veranda trug Maria, das Hausmädchen, einen Korb mit Wäsche. Zuerst dachte sie, das leise Klopfen sei Einbildung. Dann drehte sie sich um und erstarrte. Emily, deren Gesicht tränenüberströmt war, drückte sie gegen die heiße Scheibe, ihre Hände wild um sich schlagend. „Emily!“ Maria schrie und ließ den Korb fallen. Sie zerrte am Türgriff, doch der Wagen blieb stehen. Panik packte sie. „Bleib bei mir, Liebling. Mach die Augen nicht zu!“
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