„Geh auf die Knie und putz meine Schuhe, du Schuft!“
Eine wütende Bestellung durchbrach das elegante Treiben des Manhattaner Restaurants. Gespräche erstarrten. Kristallgläser erstarrten in der Luft. Alle Augen richteten sich auf einen großen, grauhaarigen Mann in einem marineblauen Armani-Anzug – Edward Langston, milliardenschwerer Vorstandsvorsitzender von Langston Holdings, bekannt für seine rücksichtslosen Geschäftstaktiken und sein enormes Ego.
Ihm gegenüber stand Alisha Grant, eine 23-jährige Kellnerin, die eine halbleere Flasche Rotwein auf einem zitternden Tablett balancierte. Sie arbeitete seit Monaten in Doppelschichten, um ihr Studium an der Columbia University Law School zu finanzieren.
Augenblicke zuvor hatte sie Edward ein Glas Wein eingeschenkt – vollkommen gleichmäßig, kein Tropfen war verschüttet –, doch er hatte nur die Stirn gerunzelt und behauptet, sie hätte etwas davon auf seine italienischen Lederschuhe verschüttet.
„Bist du taub?“, knurrte Edward, und seine Stimme hallte wider. „Hol das Tuch. Sofort.“
Der Restaurantleiter erstarrte vor Panik. Alishas Kollegen starrten sie an und beteten insgeheim, dass sie sich einfach entschuldigen und gehen würde. Doch Alisha rührte sich nicht. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, doch etwas in ihr weigerte sich, nachzugeben.
Sie stellte die Flasche vorsichtig ab, richtete ihren Rücken auf und blickte in Edwards kalten Blick.
„Sir“, sagte sie bestimmt, ihre Stimme ruhig, aber durchdrang die Stille. „Ich bin zwar Kellnerin, aber nicht Ihr Hausmädchen. Ich arbeite hier, um mein Jurastudium zu finanzieren – und ich hoffe, dass Sie sich eines Tages, wenn Sie einen Anwalt brauchen, um Ihr Vermögen zu verteidigen, an diesen Moment erinnern werden.“
Im Raum herrschte Totenstille.