
Das Mädchen, das mit einem Baby in die Beerdigung eines Millionärs platzte und etwas sagte, das die ganze Familie schockierte
Clara sah ihm in die Augen. „Er ist nicht an einem Herzinfarkt gestorben, Mr. Winchester. Er wurde vergiftet.“
Die Uhr an der Wand tickte einmal. Dann trat Stille ein, wie ein Sturm, der kurz vor dem Ausbruch stand.
Die Nacht senkte sich tief über das Anwesen der Winchesters. Das Meer rauschte gegen die Felsen unter ihnen, und am Horizont grollte Donner. Die Familie saß in angespanntem Schweigen da.
Michaels Finger trommelten auf den Tisch. „Du beschuldigst jemanden des Mordes, kleines Mädchen. Das ist nicht lustig.“
Clara zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Ich mache keine Witze.“
Harold seufzte und faltete die Hände. „Die Autopsie ergab Auffälligkeiten in Mr. Winchesters Blut – hohe Digitaliswerte, ein Herzmedikament, das ihm nicht verschrieben wurde. Die Familie bittet um Anonymität.“
Vivians Stimme zitterte. „Glaubst du, ich habe ihn getötet?“
„Nein“, sagte Clara. „Aber du weißt, wer es getan hat.“
Die Spannung im Raum löste sich. Vivian wandte den Blick ab und umklammerte ihre Perlenkette. Ihr Schweigen war lauter als jedes Geständnis.
Michael stand auf und begann auf und ab zu gehen. „Wer hatte sonst noch Zugang zu seinen Medikamenten?“
„Jeder in diesem Haus“, sagte Clara. „Aber die Person, die das Motiv – und die Mittel – hatte, ist dieselbe, die meine Mutter vor zwei Monaten besucht hat.“
Michael hielt inne. „Wollen Sie damit sagen, dass mein Vater Lydia getötet hat?“
Clara zögerte. „Er hat sie nicht direkt getötet. Aber er hat ihr Leben zerstört. Als er erfuhr, dass sie an Krebs starb, versuchte er, sich mit ihr zu versöhnen. Er versprach ihr eines – sich um Eli zu kümmern. Aber jemand wollte dieses Versprechen nicht einhalten.“
Harold zog eine weitere Akte aus seiner Aktentasche – eine Kopie des Besucherprotokolls des Krankenhauses. „Mr. Winchesters Krankenschwester berichtete, dass seine Medikamente in der Nacht vor seinem Tod geändert wurden.“
Michaels Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Wer hatte Dienst?“
Vivians Lippen zitterten. „Nein …“
Doch es war zu spät. Harold las vor: „Andrew Crane. Krankenpfleger. Befristeter Vertrag.“
Michael hob ruckartig den Kopf. „Kran? Wie in …“
Harolds Gesicht wurde blass. „Mein Neffe.“
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Harold sank in einen Stuhl und flüsterte: „Er sagte, Mr. Winchester sei paranoid … dass er den Jungen beschützen wollte. Ich dachte, er würde ihm helfen.“
Clarys Stimme wurde sanfter. „Er hat Eli beschützt, aber jemand hat ihn dafür bezahlt, Richard vor der Testamentseröffnung zum Schweigen zu bringen.“
Michael ballte die Fäuste. „Wer?“