Drei Jahre sind seit diesem Tag vergangen …

Drei Jahre sind seit diesem Tag vergangen, doch für Clara Weber verging die Zeit anders als für andere. Aus Tagen im Krankenhaus wurden Monate des Schweigens und dann Jahre langsamer Genesung. Als sie die Papiere unterschrieb – mit zitternden Händen und gebrochenem Herzen –, brach ihr Leben zusammen. Andreas verschwand kurz nach der Scheidung in eine andere Stadt, angeblich mit einer der Krankenschwestern, derjenigen mit dem übermäßig wachsamen Blick und dem kalten Lächeln. Clara blieb allein zurück, in einer leeren Wohnung, in der ihre Erinnerungen widerhallten.

Doch trotz allem hatte die Zeit die außergewöhnliche Gabe, selbst die tiefsten Wunden zu heilen. Nach einigen Monaten kehrte sie an ihren Arbeitsplatz zurück – zunächst zögerlich, dann mit zunehmender Kraft. Sie war schon immer eine intelligente Frau gewesen, doch erst jetzt, ohne Unterstützung, hatte sie entdeckt, was es wirklich bedeutete, stark zu sein. Sie kehrte zu ihrem Beruf als Innenarchitektin zurück, und jedes Projekt wurde für sie zur Therapie. Jede Farbe, jedes Detail war ein kleiner Schritt, um wieder zu sich selbst zu finden.

Eines Herbstmorgens, als Blätter wie die Seiten einer ausgebrannten Geschichte über die Bürgersteige wirbelten, fühlte sich Clara seltsam. Ein Schwangerschaftstest, den sie ohne große Hoffnung gemacht hatte, zeigte zwei rosa Striche. Der Arzt bestätigte, was ihr Herz nicht glauben wollte – sie war schwanger.

Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie den Test umklammerte. Angst, Dankbarkeit und etwas, das sie lange nicht mehr gefühlt hatte – Hoffnung – vermischten sich in ihr. „Für dich“, flüsterte sie und starrte an die weiße Decke der Klinik, als spräche sie mit einem Kind, das sie einst verloren hatte. „Und für mich.“

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Neun Monate später, in einer regnerischen Nacht, wurde ein kleines Mädchen geboren. Clara nannte sie Elena – ein Name, der „Licht“ bedeutet. Und tatsächlich wurde Elena zum Licht ihres Lebens. Die ersten Monate waren schwierig, die Nächte lang, und die Erinnerungen an Andreas kehrten manchmal wie ein kalter Schatten zurück. Doch jedes Mal, wenn ihre Tochter lachte, ergab die Welt wieder einen Sinn.

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