Was ich fand, war kein Schrott. Es war eine Zeitkapsel. Verblasste Briefe, Schwarzweißfotos und eine Holzkiste voller Staub und Geheimnisse. Ein Foto faszinierte mich: ein Mann, den ich nicht kannte, hielt die Hand eines kleinen Mädchens. Auf der Rückseite stand handschriftlich von meiner Großmutter:
Mein Sohn und meine Enkelin. Thomas und Marie.
Mein Herz klopfte. Dieser Mann war mein Vater. Der Mann, von dem meine Großmutter nie sprach. Der Mann, von dem ich fast nichts gehört hatte.
Warum hatte sie ihn geheim gehalten? Woher kam die Warnung, alles niederzubrennen?
Ich brauchte Antworten. Ich suchte seine Adresse heraus und klopfte mit zitternden Händen an die Tür. Er begrüßte mich herzlich und elegant. Wir aßen Pizza, erzählten uns Geschichten und lachten. Einen Moment lang dachte ich, ich hätte etwas Wertvolles gefunden: den Vater, den ich nie kennengelernt hatte.
Doch dann bat er darum, Oma noch am selben Abend besuchen zu dürfen. Irgendetwas stimmte nicht.
Später erwischte ich ihn auf dem Dachboden, wo er mit seltsamer Begierde in einer Truhe wühlte. Die Wärme verschwand. Er zog eine alte Urkunde hervor und verkündete:
„Papa ist zu Hause.“
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Er übernahm die Hälfte des Hauses. Und so wurde aus der Wiedervereinigung eine feindliche Übernahme.
Ich war fassungslos. Was ich für Liebe gehalten hatte, war Kontrolle, die in Nostalgie gehüllt war.
Ich ließ mich nicht manipulieren, schaute genauer hin und entdeckte, dass ich nicht seine einzige Tochter war. Olivia. Sie lebte im selben Schatten. Wir kamen ins Gespräch, erzählten Geschichten und stellten fest, dass wir nicht allein waren.
Gemeinsam engagierten wir einen Anwalt. Wir fochten die Urkunde an. Wir kämpften für das, was uns zustand.
Und wir haben gewonnen.