
Lüften bei Kälte: Tipps für gute Luftqualität bei minimalem Wärmeverlust
Feuchtigkeit und Schimmelbildung:
Wäschetrocknen, Kochen, Duschen oder viele Pflanzen im Haus können die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung deutlich erhöhen und so zu vermehrtem Hausstaubmilbenbefall und Schimmelbildung führen. Das Badezimmer ist oft der feuchteste Ort im Haus und ein idealer Nährboden für Schimmel. Schimmel kann die Atemwege reizen. Schimmelbildung im Badezimmer und anderen feuchten Bereichen lässt sich durch Lüften verhindern. Wenn Sie keine Lüftungsanlage haben, lassen Sie die Badezimmertür nach dem Duschen offen, damit die feuchte Luft entweichen kann. Öffnen Sie unbedingt ein Fenster in einem angrenzenden Raum, da sonst die feuchte Luft im Haus bleibt. Auch bei einem feuchten Keller ist Lüften wichtig. Öffnen Sie regelmäßig die Kellertür und achten Sie auf feuchte Stellen oder Schimmelbildung.
Lüften zum Schutz vor Aerosolen:
Studien zeigen, dass Aerosole – winzige, virushaltige Tröpfchen – in kleinen, schlecht belüfteten Räumen lange in der Luft schweben können. Lüften hilft, die Luft zu verdünnen und Schadstoffe leichter abzutransportieren. Dadurch sinkt die Aerosolkonzentration und das Infektionsrisiko.
Lüftungstipps für minimalen Wärmeverlust:
Selbst in älteren Häusern mit Rissen und Spalten reicht eine natürliche Belüftung nicht immer aus. In modernen, gut gedämmten Häusern ist die Belüftung unerlässlich. Hier sind einige Tipps für gesunde Luft und minimalen Wärmeverlust:
Halten Sie Lüftungsgitter für einen konstanten Luftstrom geöffnet.
Kleine Fenster (oder Lüftungsschlitze) sollten Sie öffnen, wenn Sie zu Hause sind.
Reinigen Sie Ihre Lüftungsgitter mindestens einmal jährlich mit einer Bürste oder einem Staubsauger. Gelegentlich können Sie die Abdeckung abnehmen und mit Seifenlauge reinigen.
Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation in Ihrem Zuhause. Türen sollten mindestens 1,5 cm geöffnet sein. Sind Türen zu lang, kürzen Sie sie oder installieren Sie Lüftungsgitter.
Sorgen Sie für zusätzliche Belüftung in Küche und Bad. Verwenden Sie beim Kochen einen Abluftventilator und während und nach dem Duschen einen eingebauten Ventilator im Badezimmer. Denken Sie bei Renovierung, Dämmung oder Fensteraustausch an eine bessere Belüftung. Verwenden Sie beispielsweise Lüftungsgitter mit Winddruckregelung in den Fensterrahmen oder ein Lüftungsgerät im Wohnzimmer. Lüftungsgitter mit Winddruckregelung passen sich dem Wind an, schließen sich bei starkem Wind weiter und öffnen sich bei schwächerem Wind. Das minimiert Zugluft und Wärmeverlust und sorgt für frische Luft.
Achten Sie bei der Dämmung Ihres Hauses auch auf Risse und Spalten, die die natürliche Belüftung behindern können. Sie können dies durch den Einbau von Lüftungssystemen wie selbstregulierenden Lüftungsöffnungen oder einer Wärmerückgewinnungsanlage kompensieren. Diese Systeme ermitteln anhand des CO2-Gehalts den Frischluftbedarf und wärmen die einströmende Luft effektiv vor.
Lüften ist kein Ersatz für Lüften.
Sie denken, Sie machen es richtig, weil Sie täglich lüften? Leider ist Lüften nicht gleich Lüften. Lüften muss rund um die Uhr, das ganze Jahr über, erfolgen. Lüften hilft, verschmutzte Luft schnell loszuwerden, und 10 bis 30 Minuten reichen meist aus. Es ist beispielsweise sinnvoll, morgens im Schlafzimmer zu lüften. Öffnen Sie auch nach dem Rauchen ein Fenster oder eine Tür im Wohnzimmer. Sobald die verschmutzte Luft verflogen ist, ist Lüften nicht mehr effektiv. Lüften Sie daher nur bei Bedarf und so kurz wie möglich in beheizten Räumen. Schalten Sie die Heizung während des Lüftens aus, um unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden.