Zum Beispiel
: „Dieses Zimmer könnte locker 600 Dollar im Monat einbringen!“, sagte sie. „Er würde es nicht einmal merken.“
Thomas lachte. „Sie ist zu leichtgläubig. Das war sie schon immer.“
„Und sobald sie sich bereit erklärt, Max’ Schwimmunterricht zu bezahlen“, sagte Lila, „fahren wir endlich nach Hawaii. Dann kann sie sich kostenlos um ihn kümmern, während wir weg sind.“
Mir sank das Herz. Nicht aus Angst, sondern vor Schmerz, der meine Seele durchbohrte.
„Und das Beste daran?“, fügte Lila hinzu. „Sie denkt, die Kinderbetreuung kostet 800 Dollar. Tatsächlich sind es nur 500 Dollar. Wir zahlen monatlich 300 Dollar dazu. Sie hat keine Ahnung.“
Thomas kicherte. „Wenn sie zu alt ist, um zu helfen, bringen wir sie einfach in ein Pflegeheim. Dann mieten wir ihr eine Wohnung. Das Gästezimmer ist im Grunde ein Teilzeitjob.“
Sie ist so eine Memme. Sag ihr, es sei für Max, und sie wird nachgeben.
“Absolut!”
Das Walkie-Talkie glitt mir aus der zitternden Hand und klapperte zu Boden.
Ich saß da und starrte schweigend auf die Mauer, an deren Bau ich mitgeholfen hatte – dieselbe Mauer, die sie benutzen wollten.
Mein eigener Sohn. Der Junge, den ich großgezogen habe. Der Junge, den ich ernährt, gekleidet und beschützt habe. Wie konnte er nur?
Der Bahnhof verstummte. Eine Stille, die kälter schien als jeder Winter.
Ich habe in dieser Nacht nicht geschlafen. Und auch nicht in der darauffolgenden. Ihre Stimmen hallten in meinem Kopf wider, lauter als jeder Traum.
Wie kann man jemandem sein Herz schenken und trotzdem in seinen Augen verschwinden? Wie kann man seine Liebe vergessen und nur noch seinen Geldbeutel sehen?
Am nächsten Tag schrubbte ich noch heftiger. Meine Finger bluteten. Mein Magen knurrte. Aber ich konnte an nichts anderes denken als an das, was ich gehört hatte.
Dann entschied ich: Genug. Schluss mit dem Schweigen. Schluss mit der Heuchelei.
Am Samstag habe ich meinen 60. Geburtstag gefeiert. Ich habe sie zum Abendessen eingeladen.
Thomas und Lila hatten einen Kuchen aus dem Supermarkt mitgebracht und lächelten gezwungen.