Als ich am Morgen vor Halloween aus dem Haus ging, war mein Auto mit Eigelb und Toilettenpapier bedeckt.
„Mama … ist das Auto krank?“, flüsterte mein Dreijähriger.
So begann mein Tag.
Ich bin Clara. Ich bin 36 Jahre alt, Vollzeitkrankenschwester und alleinerziehende Mutter von drei lebhaften Kindern: Ava, Michael und Javier. Meine Tage beginnen normalerweise vor Sonnenaufgang und enden lange nach dem Vorlesen der Gutenachtgeschichten.
Ich habe mir dieses Halloween keinen Ärger ausgedacht. Ich musste nur in der Nähe meines Zuhauses parken, um ein schlafendes Kleinkind und Lebensmittel zu tragen, ohne zusammenzubrechen.
Das reichte offenbar aus, um meinen Nachbarn Victor Langford zu verärgern.
Victor ist in seinen Vierzigern und hat mehr Dekorationen als gesunden Menschenverstand. Halloween ist seine persönliche Olympiade.
Anfangs waren seine Ausdrücke bezaubernd. Jetzt sind sie überwältigend: Nebelmaschinen, Stroboskoplichter, animatronische Kreaturen, die um 2 Uhr morgens schreien. Meine Kinder lieben es. Ich toleriere es.
Am Abend zuvor kam ich erschöpft von einer Zwölf-Stunden-Schicht nach Hause. Der Lastwagen meines Vermieters blockierte wieder unsere Einfahrt, also parkte ich vor Victors Haus. Es war nicht illegal. Es war nicht einmal ungewöhnlich.
Die Kinder schliefen im Auto, eingehüllt in Kürbispyjamas. Ich trug Javier auf dem Arm, hielt Michaels Hand und führte Ava die Treppe hinauf. Ich überlegte nicht lange, wo ich parkte.
Am nächsten Morgen tropfte das Eigelb wie gelbe Tränen an meiner Windschutzscheibe herunter. Toilettenpapier flatterte im Wind.
Und der Eierschalenpfad führte direkt zu Victors Einfahrt.
Ich ging zu ihm und klopfte. Er öffnete die Tür, trug einen orangefarbenen Kapuzenpulli und blickte selbstgefällig.
„Victor“, sagte ich und behielt die Fassung. „Hast du Eier auf mein Auto geworfen?“