Einen Monat später brachte ich meine Tochter Emily zur Welt. Loki lag neben dem Krankenhausbett und war zum ersten Mal seit Monaten ruhig. Als die Krankenschwester Emily in meine Arme legte, flatterte Lokis Schwanz sanft und ihr Blick war warm und ruhig.
Für eine Weile beruhigte sich mein Leben. Ich zog zurück zu meiner Mutter, begann wieder von zu Hause aus zu arbeiten und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Loki folgte mir überallhin – sanft, geduldig und immer an Emilys Seite.
Dann eines Morgens, Emily war sechs Monate alt, wollte Loki nicht mehr aufstehen. Sie lag neben ihrem Bettchen, die Augen halb geöffnet, und ihr Atem ging flach. Der Tierarzt sagte, es liege an ihrem Herzen – Alter und Stress forderten schließlich ihren Tribut.
Ich hielt sie auf meinem Schoß, als sie ihren letzten Atemzug tat. „Danke“, flüsterte ich unter Tränen. „Du hast uns gerettet.“
Jetzt, Jahre später, lebe ich immer noch in derselben Stadt. Emily ist alt genug, um nach Loki zu fragen, also erzähle ich ihr diese Geschichte – die Geschichte eines Hundes, der sah, was ich nicht sehen konnte, der zwischen mir und der Dunkelheit stand, die ich nicht sehen wollte.
Denn manchmal spricht die Liebe nicht.
Manchmal knurrt sie, um dich zu beschützen.