Meine Eltern sagten mir, ich würde nichts aus dem 54-Millionen-Dollar-Testament meines Großvaters bekommen. „Es ist der Anteil deiner Schwester“, sagten sie. Doch dann lachte der Anwalt und las einen Satz vor. Ihre Gesichter waren fassungslos

„Clare, erwarte keinen einzigen Dollar aus dem Testament deines Großvaters.“ Die Worte fielen wie ein Hammer auf den polierten Esstisch, scharf und endgültig. Mein Vater, Richard Whitmore, erhob seine Stimme nicht. Das war auch nicht nötig. Seine Selbstsicherheit reichte stets aus, um jeden Protest zu unterdrücken.

Ich saß steif in einem der hochlehnigen Mahagonistühle, die Hände unter dem Tisch auf den Oberschenkeln, damit sie nicht zitterten. Der Kristallleuchter über mir warf ein kaltes Licht auf das Silber und Porzellan, das noch nicht vom Leichenschmaus abgeräumt worden war – eine bittere Erinnerung an das, was wir gerade begraben hatten. Ich starrte auf den cremefarbenen Umschlag neben meinem Teller.

Die Einladung zur Testamentseröffnung kam mir trotz ihrer Größe immer noch unglaublich schwer vor. Bennett und seine Kollegen hatten sie mit erhabener schwarzer Tinte geschrieben, darunter standen mein Vor- und Nachname, in zu förmlichen Buchstaben, um verwechselt zu werden. Ich hielt sie fester, eine trotzige Geste, die meine Eltern nicht einmal bemerkt hatten. Mir gegenüber lehnte sich Vanessa mit der geübten Leichtigkeit einer Frau, die für ein eigenes Zimmer geboren wurde, in ihrem Stuhl zurück.

Sie hatte ihr schwarzes Trauerkleid gegen einen engen Pullover und eine Hose getauscht, aber selbst in gedeckten Farben strahlte sie. „Das ist nichts Persönliches, Clare“, sagte sie und drehte den Stiel ihres Weinglases. „Du hast nie Interesse an diesem Geschäft gezeigt. Mein Großvater hat mich jahrelang auf einen Job bei Whitmore Holdings vorbereitet. Das weiß jeder. Jeder.“

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