An diesem Abend begann ich, für Emily und mich nach einer neuen Wohnung zu suchen. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht – Ehen zerbrechen nicht über Nacht. Doch manche Verrätereien hinterlassen eine Grenze, und wenn sie einmal überschritten ist, gibt es kein Zurück mehr.
Ein paar Wochen später zogen Emily und ich in eine bescheidene, aber gemütliche Zweizimmerwohnung in der Nähe des Krankenhauses. Sie war nicht luxuriös, aber sie gehörte uns. Als Emily eine gesunde Tochter zur Welt brachte, hielt ich meine Enkelin in den Armen, und Tränen strömten mir über die Wangen. Ich hatte den schwierigeren Weg gewählt, aber es war der richtige.
Samantha hätte nie geglaubt, dass ich sie tatsächlich verlassen würde. Doch die Wahrheit ist, sie hatte mich schon lange vorher verlassen – als sie ihr Ego über das Wohl meiner Tochter stellte. Ich habe nie zurückgeblickt und die wachsende Distanz zwischen uns nie bereut. Denn durch meine Trennung gewann ich etwas viel Wichtigeres: die Chance, endlich der Vater und Beschützer zu sein, den meine Tochter verdiente.