Wenn die Kinder schlafen, hole ich die Rechnungen hervor. Stromabschlag gestiegen. Versicherung teurer. Selbst das Schülerticket kostet mehr. Ich lege die Umschläge nebeneinander, nehme einen Stift und rechne. Immer wieder. Manchmal bis spät in die Nacht.
Es ist ein ständiger Kampf: Welcher Betrag kann geschoben werden? Welche Rechnung kann warten? Was ist absolut unvermeidlich? Ich fühle mich wie ein Jongleur mit zu vielen Bällen in der Luft – und jeder Ball ist schwerer als der andere.
Und dann kommt die Angst: Was, wenn die Waschmaschine kaputtgeht? Was, wenn das Fahrrad meiner Tochter repariert werden muss? Eine unerwartete Ausgabe kann alles zerstören.
Doch dann… kleine Lichtblicke
Es klingt verrückt, aber gerade in diesem Leben voller Verzicht entdecke ich kleine Dinge neu:
-
Das Lachen meiner Kinder, wenn wir ein altes Gesellschaftsspiel spielen.
-
Der Duft von frisch gebackenem Brot, auch wenn es nur aus günstigem Mehl und Hefe besteht.
-
Eine Nachbarin, die mir ein Stück Kuchen vorbeibringt, ohne Grund, einfach nur so.
-
Fremde, die freundlich sind, ohne etwas dafür zu wollen.
Vielleicht ist das der wahre Reichtum: Menschlichkeit.
Nacht – Ein Versprechen an mich selbst
Wenn ich abends im Bett liege, denke ich oft: Irgendwann wird es leichter. Irgendwann muss es leichter werden. Ich weiß nicht wann, ich weiß nicht wie, aber ich halte mich an diesem Gedanken fest.
Denn obwohl mein Geldbeutel fast leer ist, ist mein Herz noch nicht leer. Ich habe Liebe für meine Kinder. Ich habe Hoffnung. Und solange ich das habe, gebe ich nicht auf.
👉 Das ist mein Tag. So sieht es aus, wenn man jeden Cent umdrehen muss.
Vielleicht erkennst du dich in Teilen davon wieder. Vielleicht nicht. Aber eins weiß ich: Hinter vielen Türen sieht es ganz ähnlich aus. Man spricht nur nicht darüber.