Thomas Caldwell war ein Millionär, der ein Leben führte, von dem viele nur träumen konnten: riesige Anwesen, Luxusautos, ein Privatjet und ein Haus, das einem Palast glich.

Clara zwang Lucas nie zum Sprechen. Sie sprach nicht mit ihm, als wäre er „kaputt“. Stattdessen schnitt sie Grimassen, las ihn mit dramatischer Stimme aus Bilderbüchern vor und hinterließ handgezeichnete Nachrichten auf seinem Kissen mit Botschaften wie: „Wenn du traurig bist, ist das okay: Sogar Wolken weinen.“ Anfangs beobachtete Lucas sie nur, doch nach und nach folgte er ihr im Haus. Er saß neben ihr, während sie putzte, zupfte an ihre Schürze, wenn sie vor sich hin summte, und malte sie manchmal mit Buntstiften – immer mit einem Lächeln im Gesicht.

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An einem regnerischen Nachmittag baute Clara im Wohnzimmer aus Bettlaken ein Zelt und lud Lucas ein. Sie aßen Kekse und spielten Entdecker, die sich vor dem Dschungel versteckten. Lucas lachte einmal, und Clara lächelte sanft und sagte: „Dieses Lachen ist magisch.“ Etwas in Lucas veränderte sich, aber Thomas ahnte nichts davon. Er war wieder unterwegs – in Hongkong, Dubai, London – auf Geschäftsreisen, ohne zu merken, dass das Wichtigste in seinem Leben langsam zu Hause erwachte.

Es war Mittwoch, als Thomas beschloss, unerwartet früher als geplant nach Hause zu kommen. Die Vorstandssitzung in Genf war schneller als erwartet zu Ende, und ausnahmsweise verspürte er plötzlich den Wunsch, seinen Sohn zu sehen. Er ging in eine exklusive Boutique und kaufte ein limitiertes italienisches Miniaturauto, das Lucas ihm einmal beim Durchblättern eines Katalogs erwähnt hatte. Es schien ihm eine gute Gelegenheit zu sein, wieder einmal etwas Vaterliches zu tun.

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