Sie haben es erneut versucht. Und erneut.
Es war, als wäre der Sarg am Boden festgewurzelt. Adern traten hervor, Hände zitterten, Gesichter waren vor Anstrengung gerötet – doch der Sarg weigerte sich, sich zu bewegen.
Ein älterer Mann in der Menge flüsterte, was viele bereits dachten: „Sie ist noch nicht bereit zu gehen.“
Die Luft wurde immer schwerer. Der Regen fiel weiter. Ein Schamane, der in der Nähe stand, näherte sich und sagte sanft: „Öffne den Sarg. Sie hat noch etwas zu sagen.“
Letzte Nachricht:
Der Riegel wurde langsam zurückgeschoben und der Deckel vorsichtig angehoben.
Ein keuchender Schrei ging durch die Menge.
Elenas Gesicht war zwar ruhig, doch frische Tränen liefen ihr über den Kopf. Ihre geschlossenen Augen sahen aus, als hätte sie gerade geweint. Dieser Anblick zwang selbst die Stärksten in die Knie.
Frau Helen rannte zu ihrer Schwiegertochter, Tränen strömten ihr über das Gesicht, als sie Elenas Hand drückte.
„Elena, mein liebes Kind … wenn dir noch etwas auf dem Herzen liegt, lass es uns bitte wissen. Trag es nicht mit dir herum. Bitte sprich mit uns …“
Es herrschte Stille. Die Art von Stille, die die Seele packt.
Und dann ertönte ein leises Schluchzen.
Es war Louis – Elenas Ehemann. Er fiel zu Boden, bedeckte sein Gesicht, sein Körper zitterte vor Erregung. Seine Schreie waren rau, tief und von mehr als nur Trauer erfüllt. Mrs. Helen drehte sich verwirrt zu ihm um, ihr Herz klopfte wie wild.
„Louis“, flüsterte sie, „weißt du, warum sie geweint hat?“
Louis hob langsam den Kopf. Sein Gesicht war durchnässt – nicht nur vom Regen, sondern auch von der Trauer. Seine Stimme war schwach und überschlug sich unter der Last der Wahrheit.
„Ich war es. Ich war der Grund, warum sie nicht loslassen konnte.“
Die Menge verstummte.
Louis fuhr fort, jedes Wort wie ein Messerstich in die Luft. „Sie hat herausgefunden, dass ich eine andere habe. Ich habe ihr gesagt, es ist vorbei. Ich schwöre, es hat nichts bedeutet. Aber in dieser Nacht … weinte sie still. Sie sagte kein Wort. Sie hielt sich nur den Bauch und schluchzte. Dann begannen die Schmerzen …“
Er verstummte und rang nach Luft, als er gestand.
„Ich habe sie ins Krankenhaus gebracht. Aber es war zu spät. Ich war derjenige, der es getan hat. Ich war derjenige, der ihr Schmerzen zugefügt hat. Ich war derjenige, der sie gebrochen hat.“
Im Hof herrschte Stille, die nur durch das Geräusch des unaufhörlichen Regens und Louis’ schmerzerfülltes Schluchzen unterbrochen wurde.
Ein Schrei nach Vergebung