Und dann zerbrach alles.
Oliver erstarrte. Er legte die Ohren an. Sein Körper versteifte sich. Im Nu krümmte sich sein Rücken, sein Fell sträubte sich wie statische Elektrizität, und ein tiefes, kehliges Zischen erfüllte die Luft.
Die Krankenschwestern schnappten nach Luft.
„Ruhig, Junge“, murmelte eine von ihnen und streckte die Hand aus.
Doch bevor sich jemand bewegen konnte, schlug Oliver zu. Seine Krallen kratzten an den Armen seines Herrchens, seine Pfoten schlugen wütend auf das Krankenhaushemd, sein Blick heftete sich mit einem durchdringenden Blick auf Mr. Harrisons Handgelenke. Er war nicht außer sich – er war zielstrebig.
Der alte Mann schrie auf, eher erschrocken als verletzt. „Oliver!“
„Holt ihn raus!“, befahl ein Arzt. „Er hat Angst!“
Doch eine junge Krankenschwester namens Emily packte den Arzt am Arm. Ihre Augen waren weit aufgerissen und fixierten genau die Stelle, an der die Krallen der Katze ihn getroffen hatten.
„Warten Sie. Schauen Sie dort.“
Die versteckte Bedrohung
Alle beugten sich vor. Zuerst schien es nichts zu sein. Nur blasse Haut und ein paar Kratzer. Doch dann enthüllte sich die Wahrheit. Mr. Harrisons Handgelenk war geschwollen, die Haut gespannt und verfärbt. Sein Infusionszugang schmerzte und fühlte sich heiß an.
Emilys Stimme klang eindringlich. „Das ist keine Angst. Er will uns etwas zeigen.“
Es wurden Tests durchgeführt. Innerhalb weniger Minuten lag das Ergebnis vor: Ein Blutgerinnsel hatte sich gebildet und war gefährlich nahe daran, nach oben zu wandern. Hätten sie ihn wie geplant operiert, hätte sich das Gerinnsel lösen können … mit zu schwerwiegenden Folgen, um darüber zu sprechen.
Im Zimmer wurde es still. Die Ärzte tauschten verblüffte Blicke. Die Operation wurde sofort verschoben. Die Notfallbehandlung des Gerinnsels begann sofort.
Und Oliver? Er hörte auf zu fauchen. Sobald die Infusion entfernt war, ließ er sich wieder auf der Brust seines Herrchens nieder und schnurrte erneut, als wollte er sagen: Jetzt bist du in Sicherheit.
Leben gerettet von einer Katze