„Das ist mein Elternhaus!“, schrie Brenda, ihre Stimme wiedergefunden, ihr Gesicht rot vor Wut. „Ihr könnt uns nicht rausschmeißen! Das ist seit Generationen im Besitz der Familie Miller!“
„Tatsächlich kann ich das“, sagte ich und tippte auf den neuen Ordner. „Dieses Haus ist nicht Ihr persönliches Eigentum. Es ist Firmenvermögen und gehört Miller Capital Holdings im Rahmen einer Zwangsversteigerung. Ihre Familie hat es vor Jahren an die Firma meines Vaters verkauft, um Ihre Spielschulden zu begleichen, Brenda. Sie haben hier fünfzehn Jahre lang als Mieterin gewohnt, mit dem Einverständnis meiner Familie. Betrachten Sie dies als eine dreißigtägige Kündigungsfrist. Ich werde meine Aktionärsrechte ausüben und es auf der nächsten Aufsichtsratssitzung verkaufen. Ich denke, der Markt ist momentan recht gut.“
Ich stand auf, mein Stuhl kratzte leise über den polierten Boden. Ich verließ das Esszimmer und ließ David und Brenda inmitten des Chaos zurück, umgeben von kaltem, dickflüssigem Essen und den glimmenden Überresten seiner jämmerlichen, kurzen Karriere.
Ich verharrte in der großen Halle, unter dem Blick des patriarchalischen Porträts. Mein Blick fiel auf die Scheidungspapiere in meiner Hand. „Sie sagten, sie hätte mein provinzielles Gesicht satt“, flüsterte ich vor mir hin. „Sie wussten nicht, dass ich mir eine Maske, ein Kostüm gekauft hatte, um mich ihnen zuliebe zu verstecken, um mich mächtig und wichtig zu fühlen. Und heute Abend lieferten sie mir die perfekte Ausrede, um Schluss zu machen.“
Ich war nicht länger die verachtete Provinzhausfrau. Ich war die Anführerin. Durch eine einfache, brutale und unbestreitbare Wahrheit hatte ich meine Würde, meine Identität und meine Macht zurückgewonnen. Ich ging zur Haustür; Das Klacken meiner Absätze auf dem Marmorboden war das einzige Geräusch in dem plötzlich stillen, höhlenartigen Haus. Der Kampf war vorbei. Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen.