Laura Meier hatte gedacht, es wäre nur eine harmlose Routineuntersuchung. Seit Wochen bemerkte sie ein leichtes Flimmern in ihren Augen, kleine Lichtblitze am Rand ihres Blickfeldes. Nichts, was sie ernsthaft beunruhigte. Ein Termin beim Augenarzt sollte Klarheit bringen – und vor allem Beruhigung.
Doch an diesem Tag veränderte sich ihr Leben.
Der Untersuchungsraum war hell, doch die Neonröhren flackerten unruhig, als sie Platz nahm. Dr. Weber, ein erfahrener Augenarzt, den sie seit Jahren kannte, wirkte angespannt. Normalerweise erklärte er jeden Schritt ruhig und sachlich, aber heute herrschte eine unheimliche Stille.
Als er das Gerät über ihre Pupille führte, zitterte seine Hand. Er beugte sich vor, sah länger als gewöhnlich auf den Monitor – und dann wurde sein Gesicht fahl.
„Alles in Ordnung?“ fragte Laura, ihr Herzschlag beschleunigte sich.
Dr. Weber zog das Gerät zurück, atmete tief durch und flüsterte:
„Sie dürfen Ihrem Mann nicht mehr in die Augen schauen. Versprechen Sie mir das.“
Laura erstarrte. „Wie bitte? Warum?“