Tomás starb mit einer stillen Gelassenheit, die nicht nur seine Angreifer, sondern auch die anderen Gefangenen erstaunte. Seine Geduld war jedoch nicht unendlich. Er wartete auf den richtigen Moment. Insgeheim hoffte, dass dieser nie kommen würde, dass die Ratte vielleicht das Interesse verlieren würde, aber er wusste, dass Peiniger selten ohne Konfrontation nachgaben.
Jede Nacht in seiner Zelle, umgeben vom Lärm der Gefängnisangst, meditierte Tomás und konzentrierte sich auf seine Atmung, wie man es ihm beigebracht hatte. Seine Gedanken schweiften zurück zu dem Training, der Disziplin und der Selbstbeherrschung, die ihm über die Jahre eingeimpft worden waren. Er erinnerte sich an die weisen Worte von Meister Chen, der immer sagte: „Wahre Stärke liegt nicht in den Fäusten, sondern in der Fähigkeit, sie gezielt einzusetzen.“
Der Wendepunkt kam an einem trüben Nachmittag im Gefängnishof. Der Himmel war grau und versprach Regen, was die bedrückende Atmosphäre noch verstärkte. Tomás machte gerade Liegestütze in der Ecke, als die Ratte und ihre Freunde näher kamen, ermutigt von der ungewöhnlich großen Menge. Die Ratte beschloss, dass es Zeit war, eine Botschaft zu überbringen und ein für alle Mal klarzustellen, wer im Gefängnis das Sagen hatte.