„Bitte … Rettet meine kleine Schwester! Sie hält es nicht aus!“ Ein obdachloser Junge mit schmutzigem Gesicht und verletzten, nackten Füßen umklammerte das schwache, zitternde Mädchen in seinen Armen und rannte auf den Präsidenten zu, der bald für immer verschwinden würde. Gedämpfte Schreie und verzweifelte Bitten ließen ihn stehen bleiben, sich umdrehen – und angesichts des unerwarteten Anblicks erstarren.

„Bitte nimm meine kleine Schwester mit – sie hält es nicht mehr aus.“

Der Winterwind schnitt über die verlassene Autobahn und stach Marcus Hale ins Gesicht, als er mit gesenktem Kopf ging. Einst ein angesehener Tech-CEO, heute ein Mann, der Konferenzräume gegen Einsamkeit eintauschte, trug er nur einen Rucksack und einen Stock. Er mied die Vergangenheit – so wie er Menschen mied.

An diesem Morgen bog er in eine Seitenstraße ein, um der Stadt zu entgehen. Es hätte wieder ein ruhiger, gemütlicher Spaziergang werden sollen. Bis er hörte – eine schwache, zitternde Stimme.

Weinen.

Zwei Kinder am Straßenrand

Marcus blieb stehen und blickte sich in den kahlen Bäumen um. Dann sprach eine Stimme – eine sanfte, gebrochene Stimme.

„Sir … bitte …“

Er drehte sich um. Ein paar Schritte entfernt stand ein barfüßiger Junge, nicht älter als sechs, mit einem Kleinkind im Arm, das in einen übergroßen Kapuzenpulli gehüllt war. Ihr Gesicht war blass, ihre Lippen zitterten. Die Augen des Jungen waren vor Angst weit aufgerissen, doch seine Arme umschlossen sie schützend.

„Sie hat seit gestern nichts gegessen“, flüsterte er. „Bitte … nimm meine kleine Schwester. Sie hat Hunger.“

Ein Gesicht aus der Vergangenheit

Marcus trat näher, bereit, sie zu trösten – und erstarrte. Das Gesicht des Jungen … seine Augen, die Narbe auf seiner Stirn – er sah aus, als hätte er einen Geist aus vor zwanzig Jahren gesehen.

„Wie heißt du?“, fragte Marcus leise.

„Jamie“, antwortete der Junge. „Und das ist Hope.“

Der Name traf ihn wie ein Schlag. Hope. Der Name des Mädchens, von dem seine Verlobte ihm einmal erzählt hatte, es sei im Kindbett gestorben – ein Kind, das er nie kennengelernt hatte.

Die Wahrheit enthüllt

Auf dem Weg zum nächsten Diner fragte Marcus nach ihrer Mutter.

„Sie hieß Evelyn“, sagte Jamie.

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