„Notrufzentrale, was ist Ihr Notfall?“, fragte sie leise.
Stille. Dann das leise Atmen eines Kindes.
Hallo? Können Sie mir sagen, was los ist?
Eine leise, zitternde und zerbrechliche Stimme antwortete: „In meinem Bett sind Insekten … und meine Beine tun weh. Ich kann sie nicht schließen.“
Helens Finger schwebten über der Tastatur. „Schatz, wie heißt du?“
„Mia“, flüsterte das Kind. „Ich bin sechs.“
Helen verspürte ein Gefühl der Besorgnis. „Mia, ist jemand zu Hause?“
Mama ist bei der Arbeit. Sie haben gesagt, ich darf die Tür nicht öffnen.
Helen sprach leise, als sie dem Gespräch zuhörte. „Du machst das toll. Welche Farbe hat dein Haus?“
Es ist weiß… aber die Farbe blättert ab. Der Briefkasten ist kaputt.
Helen verschickte sofort den nächsten Krankenwagen. Am Telefon hörten sie Zeichentrickfilme und Mias leises Weinen. „Hilfe ist unterwegs. Bleib bei mir“, versicherte Helen ihr.
Wenige Minuten später ertönen Sirenen in der Leitung.
„Hörst du sie?“, fragte Helen.
„Ja…werden sie den Schmerz lindern?“
„Es wird kommen, Liebling. Sie sind fast da.“
Dann ertönte die Stimme eines Sanitäters: „Wir haben sie.“ Das Gespräch war beendet, und Helen blieb mit einem Gefühl zurück, das sie nicht verloren hatte.
Rettungssanitäter Noah Blake und seine Partnerin Erin Clarke trafen an dem verwitterten weißen Haus ein. Die Tür war verschlossen, bis Mias schwache Stimme rief: „Der Schlüssel ist im Blumentopf.“
Drinnen war die Luft stickig und voller Chemikalien. Sie fand Mia auf einem Kinderbett liegend, einen abgenutzten Teddybären im Arm. Ihre Haut war rot, ihre Beine steif und gerötet.
„Hallo Mia“, sagte Noah leise. „Wir sind hier, um zu helfen.“