Als ich nach Hause kam, zählte meine Schwiegermutter das Geld. „Ich habe die Schrottkarre verkauft. Du brauchst sowieso etwas Praktischeres“, sagte sie. Ich lächelte und dankte ihr dafür, dass sie sich darum gekümmert hatte. Sie hatte keine Ahnung, dass es sich bei der Schrottkarre um einen restaurierten Shelby Cobra von 1967 im Wert von 300.000 Dollar handelte oder dass ich bereits die Polizei gerufen hatte. Stellen Sie sich vor, Sie kommen in die Küche Ihrer Schwiegermutter, sehen, wie sie achtlos einen Stapel knuspriger Dollar zählt, und hören dann, wie sie selbstgefällig verkündet: „Sie hat gerade Ihren wertvollsten Besitz, Ihr unbezahlbares Erbe, verkauft.“
Für ein paar Cent.“ Genau das ist mir passiert. Und dieser Verrat hat mich tiefer getroffen als jeder Schraubenschlüssel. Mein Name ist Amanda, ich bin 34 Jahre alt und seit mein Vater mir mit sieben Jahren zum ersten Mal einen dicken Schraubenschlüssel in die Hand gedrückt hat, sind Autos mein Leben. In unserer Familie waren sie nicht nur ein Fortbewegungsmittel. Sie waren lebendige Geschichte, eine direkte Verbindung zur Vergangenheit.
Mein Vater Robert konnte Motoren abhören und ihre Probleme diagnostizieren wie ein Arzt mit einem Stethoskop. Jedes Wochenende meiner Kindheit trafen wir uns in unserer Garage in einem Vorort von Detroit. Mein Vater brachte mir den Unterschied zwischen einem Vergaser und einem Einspritzventil bei, lange bevor ich eines der beiden Wörter schreiben konnte. Mandy, sagte er immer: „Hände voller Motorfett.“
„Zu wissen, wie man etwas Kaputtes repariert, ist die wertvollste Fähigkeit im Leben.“ Diese Worte, die er Jahrzehnte später lernte, galten nicht nur für Autos. Papas Traum, sein größter Wunsch, war ein Shelby Cobra von 1967. Über seiner Werkbank hing das vergilbte Poster dieser kultigen blau-weiß gestreiften Schönheit. Er versprach sich, dass eines Tages, jedes Mal, wenn er es ansah, der richtige Moment kommen würde. Doch dieser Moment kam nie.