* Banditen belästigten ihre alte Mutter auf dem Markt, ABER SIE WUSSTEN NICHT, WER IHRE TOCHTER WIRKLICH WAR

„Wartet, es ist noch nicht so weit!“, ertönte sein leises Signal. In dieser Nacht war der Markt völlig dunkel. Jeder wusste, dass die Rache der Bande gerade erst begann. Nach Mitternacht fuhr leise eine schwarze Limousine in eine Seitenstraße des Marktes.

Drei stämmige Männer kamen heraus, bewaffnet mit Rohrzangen und Hämmern. Ihr Ziel waren Mutter Catherines Laden und der angrenzende Gemüsestand. Sie wollten demonstrativ die Fensterläden einschlagen, um möglichst viel Angst zu verbreiten. Als einer von ihnen mit dem Rohr nach dem Schloss schlug, fiel aus der Dunkelheit ein Schatten auf ihn.

Der Schlag war leise und präzise. Der Bandit hatte nicht einmal Zeit zu schreien, bevor er zu Boden fiel. Es war Dmitri. Bevor die anderen beiden aufstehen konnten, war er schon da.

Er verdrehte einem von ihnen den Arm, schnappte sich einen Hammer und schlug dem anderen mit dem Stiel ins Sonnengeflecht. Keine zehn Sekunden später lagen die drei Banditen gelähmt und stöhnend am Boden. Dies war kein Kampf, sondern eine einseitige Unterdrückung.

„Du! Wer bist du, du Mistkerl!“, krächzte einer von ihnen, als er wieder zu Bewusstsein kam. In diesem Moment krachte es um die Ecke, und die Gasse wurde vom Blitzlicht eines Smartphones erhellt. Jekaterina filmte das Ganze. Andrej stand neben ihr, und Michail ging mit seiner Laptoptasche ein Stück weiter.

„Du! Wer bist du? Weißt du, wer hinter uns ist? Die Polizei ist hinter uns!“, rief einer der Banditen verzweifelt.

Mikhail lächelte, ging hinüber und zog ein Smartphone aus der Tasche des gefallenen Banditen. Dann verband er sein kompaktes Terminal damit. „Polizei! Von nun an wird jeder Gang in diesem Markt rund um die Uhr überwacht.“

„Mein Gesicht, meine Stimme, alles, was ich gerade gesagt habe – all das wird in Echtzeit an einen hochsicheren Ort übertragen. Grüße deine Freunde in Uniform.“ Die Banditen erbleichten. Ihnen wurde klar, dass sie es nicht nur mit Randalierern zu tun hatten, sondern mit organisierten Profis.

Sie umklammerten ihre gebrochenen Gliedmaßen, schlurften zum Auto und verschwanden. Die vier versammelten sich wieder in der Dunkelheit. Im schwachen Licht aus Mutter Ekaterinas Werkstatt strahlten ihre Gesichter Entschlossenheit aus. „Nun, das ist erst der Anfang“, sagte Dmitri und ballte die Fäuste.

Jekaterina blickte ihre Gefährten an und sagte leise, aber mit einer Kraft, die jeden Eid übertraf: „Einst kämpften wir für unser Land, heute kämpfen wir für unsere Mutter.“ Der vernichtende Rückzug der Banditen signalisierte nicht das Ende des Krieges, sondern nur seinen Beginn. Vom nächsten Morgen an agierten Jekaterinas Gefährten präzise und koordiniert. Ihre Bewegungen verkörperten eine perfekte Koordination, die sie über Jahre hinweg gemeinsam entwickelt hatten.

Mikhail schlüpfte in die Uniform eines Internettechnikers. Statt Schraubenziehern enthielt sein Werkzeugkasten hochmodernes Equipment. Er begann, alle Bildquellen – von alten Dachkameras bis zu Dashcams in geparkten Autos – in ein einziges Netzwerk zu integrieren. Miniaturkameras mit hoher Auflösung durchzogen wie ein Spinnennetz den gesamten Markt.

Das kleine Lagerhaus hinter dem Laden von Ekaterinas Mutter verwandelte sich augenblicklich in eine provisorische Betriebszentrale mit blinkenden Monitoren. Der Markt war nun voll im Blick. Jede Bewegung, jedes Geräusch floss durch ihre digitalen Nervenenden. Währenddessen versammelte Andrei die Käufer.

Anfangs waren sie ihm gegenüber misstrauisch, doch als sie sahen, wie Onkel Koljas Laden geplündert wurde, und Gerüchte über die nächtliche Flucht der Banditen hörten, tauten sie allmählich auf. Andrej brachte ihnen keine komplizierten Techniken bei. Stattdessen demonstrierte er ihnen einfache Selbstverteidigungsmethoden mit improvisierten Mitteln: Besen, Stühlen, Kisten und, was am wichtigsten war, er lehrte sie, sich nicht von der Angst überwältigen zu lassen. Unter seiner ruhigen und selbstbewussten Führung begann sich in den Augen der verängstigten Kaufleute Entschlossenheit abzuzeichnen.

So wurde der Keim für die Bürgerwehr des Marktplatzes gelegt. Das Schweigen wurde gebrochen, und unsichtbare Bande der Solidarität begannen sich zu bilden. Jekaterina übernahm die schwierigste Mission. Sie ging von Geschäft zu Geschäft und sammelte Zeugenaussagen von Opfern.

Die Händler, die zunächst Angst hatten zu sprechen, öffneten sich allmählich, als Kateryna jedes Detail voller Wut und Mitgefühl dokumentierte. Drohungen, Erpressung, Schläge – der jahrzehntealte Groll brach aus, und die Liste der Verbrechen der Byk-Bande wurde von Minute zu Minute länger. Kateryna ordnete das gesamte Material, verschlüsselte es und schickte es als inoffizielle Referenzdatei an einen Freund. Die Staatsanwaltschaft in Kiew konnte nicht sofort Ermittlungen einleiten.

Doch dieser Trick konnte im entscheidenden Moment zum Einsatz kommen. Als die Bande sah, wie die Situation außer Kontrolle geriet, griff sie zu noch schändlicheren Taktiken. Anstatt selbst zu handeln, heuerten sie für ein paar Cent gewöhnliche Banditen an. Unter dem Vorwand von Schlägereien im Saufgelage und häuslichen Streitigkeiten begannen sie, Händler zu terrorisieren …

Eines Nachmittags wurde eines der aktivsten Milizionäre, ein Obststandbesitzer, nach einem heftigen Streit von einer Gruppe Söldner brutal zusammengeschlagen. Das Team in der Einsatzzentrale erstarrte, als es dies auf den Monitoren sah. Wütend versuchte Dmitri zu fliehen, doch Andrej hielt ihn auf. „Wenn wir uns jetzt einmischen, fallen wir rein.“

„Wir brauchen etwas Konkreteres.“ In diesem Moment leuchteten Mikhails Augen auf. Die Kamera fing ein, wie der Anführer der Angreifer ein Smartphone zückte und ein Gespräch mit jemandem begann. „Hab dich.“

Mikhail begann sofort, auf der Tastatur herumzutippen. Er verfolgte das Signal über ein öffentliches WLAN-Netzwerk, fing es ab und begann, die Datenpakete zu analysieren. Es dauerte nicht lange, bis er mehrere Sicherheitsebenen durchbrochen hatte. Augenblicke später erschienen schockierende Informationen auf seinem Monitor.

„Gefunden.“ Die gehackten Smartphone-Daten umfassten einen Gruppenchat mit der internen Hierarchie der Brigade, Audioaufnahmen von Angriffsbefehlen und vor allem ein komplettes Finanzsystem zur Geldwäsche über Dutzende gefälschter Konten. Sie verschafften sich Zugang zum Gehirn und zum Herzen der Organisation. Mikhail deutete auf ein komplexes Finanzsystem auf dem Bildschirm.

„Hören Sie. Das Geld, das den Händlern abgenommen wird, fließt durch Dutzende von Fiche-Konten und landet schließlich bei diesen drei. Sie sind das Herzstück des Ganzen. Wenn wir diesen Fluss unterbrechen, sind sie hilflos.“

Die Stimmung im Hauptquartier wuchs. Endlich war eine Klinge bereit, die das Herz des Feindes durchbohren konnte. Catherine blickte ihre Kameraden entschlossen an und verkündete: „Operation Sauerstoffabschaltung hat rasch begonnen.“

Mikhail, der die Nacht in der Einsatzzentrale verbracht hatte, drückte die letzte Eingabetaste. Auf seinem Monitor erschien ein perfekt gezeichnetes Diagramm des Cashflows des Teams, von Dutzenden Scheinkonten bis hin zu einigen Schlüsselkonten. Er hatte das Herzstück dieses komplexen Finanzgeflechts gefunden. „Datenpaket bereit.“

„Katja, gib das deinem Mann.“ Ekaterina übergab die verschlüsselte Akte sofort dem Staatsanwalt. Sie enthielt Finanzdiagramme, Auftragsaufzeichnungen und die bewegenden Aussagen der Händler. Nach der Durchsicht der Unterlagen verstummte die Staatsanwaltschaft.

Dies war nicht irgendein Gang-Fall. Es waren unwiderlegbare Beweise, die ein Krebsgeschwür beseitigen würden, das die gesamte Gemeinde zerfressen hatte. Der Staatsanwalt zögerte nicht. Er beantragte sofort eine einstweilige Verfügung und einen Durchsuchungsbefehl.

Währenddessen schwitzte Pavel Tarasenko im Teambüro und berichtete seinen Vorgesetzten von sinkenden Einnahmen. Er murmelte etwas von „Geben Sie uns noch etwas Zeit“, während sein Telefon wie verrückt klingelte. Es war der Buchhalter der Organisation. „Chef. Ärger.“

„Das Geld. Das Geld ist eingefroren. Alle Konten sind gesperrt.“ Pauls Gesicht wurde blass.

Die Lebensader der Organisation, ihre Finanzquelle, wurde ohne Vorwarnung abgeschnitten. Panik brach aus. Das war kein Unfall. Es war der gezielte Angriff eines unsichtbaren Feindes.

Während das Team litt, versetzte Jekaterina einen zweiten Schlag. Sie kontaktierte einen alten Freund, einen Journalisten, der für seine Ehrlichkeit bekannt war. Als sie sich trafen, überreichte sie ihm wortlos einen USB-Stick. „Hier sind die Originalaufnahmen der Schlägereien auf dem Markt und die Audiodatei mit dem Befehl.“

„Die Polizei steckt mit ihnen unter einer Decke. Die Opfer wissen nicht, wohin sie sich wenden können.“ Noch am selben Abend strahlte eine bekannte Nachrichtensendung die Aufnahmen aus. Nach der schockierenden Szene, in der der Obststandbesitzer geschlagen wurde, hörte man die Stimme des Schützen, der befahl, ihn ruhig zu behandeln.

Die Wirkung war elektrisierend. Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell in den sozialen Medien. Die Hashtags „Markt in Angst“ und „Polizei irgendwo“ wurden populär. Die öffentliche Wut wuchs, und die örtliche Polizeiwache rief mit aller Kraft an.

Mit dem Rücken zur Wand entschied sich der Polizeichef für die dümmste Vorgehensweise: Er beseitigte nicht das Problem, sondern dessen Verursacher. Er stellte Jekaterina eine Vorladung wegen Körperverletzung an Pawel Tarasenko und Störung der öffentlichen Ordnung aus. Der Plan war einfach: Sie als Kriminelle darzustellen und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Am nächsten Tag erschienen zwei Polizisten im Laden von Jekaterinas Mutter.

Als sie die Vorladung überreichten, legten alle Händler um sie herum ihre Arbeit nieder und umringten sie wie auf ein Stichwort schweigend. Sie bildeten einen menschlichen Schutzschild zwischen der Polizei und Ekaterina. Von ihrer früheren Angst war nichts mehr zu sehen. Sie schwiegen, doch ihre Augen sagten: „Wir sehen alles.“ Ekaterina schritt durch ihre Reihen und stellte sich mutig vor die Polizei.

Sie nahm den Anruf entgegen und fragte mit kalter, aber klarer Stimme: „Was ist meine Schuld? Weil ich meine Mutter verteidige?“ Ihre Worte hallten in den Herzen aller wider. In diesem Moment filmte einer der jungen Polizeidealer das Ganze mit seinem Smartphone …

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