Der Ort war modern und mit teuren Gegenständen ausgestattet, aber er fühlte sich leer an. Roman sprach kaum mit jemandem, blieb für sich und mied die Außenwelt. Seine einzige Priorität galt nun seiner Tochter Lilia.
Bei Lilia wurde schon in jungen Jahren Krebs diagnostiziert. Die Behandlung war für ihren Körper sehr anstrengend. Ihr fielen die Haare aus und sie wurde sehr schwach.
Roman war jeden Tag bei ihr, kümmerte sich um sie und versuchte, ihr Leben zu verbessern. Doch trotz seiner ständigen Anwesenheit sprach Lilia kaum. Sie blieb schweigsam, distanziert und starrte oft ins Leere, als wäre sie verloren.
Roman versuchte, Lilias Glück wiederherzustellen. Er gab ein Vermögen für die Anstellung von Spitzenärzten und Therapeuten aus. Er lud Kunstlehrer, Musiklehrer und sogar Tiertherapeuten ein, um zu sehen, ob irgendetwas bei ihr eine Reaktion auslösen würde.
Er kaufte ihr Bücher, Spielsachen und alles, was auch nur das geringste Interesse weckte. Aber nichts half. Lilia lächelte nicht, spielte nicht und sprach nicht.
Manchmal saß sie stundenlang in ihrem Zimmer oder am Fenster. Roman fühlte sich hilflos. Er wollte alles in Ordnung bringen, wie im Geschäft, aber das war anders.
Lily war nicht nur krank; sie schien unerreichbar. So sehr er es auch versuchte, er konnte das Leuchten in ihren Augen nicht zurückbringen. Die Stille zwischen ihnen war schwer.
Roman wusste nicht, wie er sie zerstören sollte. Er vermisste das Mädchen, das einst lachte und Fragen stellte. Jetzt war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Jeden Morgen folgte Roman einem strengen Tagesablauf. Er stand früh auf, bereitete Lilias Frühstück vor und überprüfte ihre Medikamente. Täglich kamen Krankenschwestern, um bei ihrer Pflege zu helfen, aber Roman bestand darauf, bei allem mitzumachen.
Er überwachte ihren Gesundheitszustand genau und führte ein Tagebuch über ihre Reaktionen und Fortschritte. Das Haus war stets sauber, die Mahlzeiten wurden pünktlich serviert und jedes Detail war unter Kontrolle. Er glaubte, dass er durch die Aufrechterhaltung der Ordnung eine Verschlechterung der Situation verhindern könnte.
Doch trotz ihrer perfekten Kontrolle über alles um sie herum schien nichts richtig zu sein. Die Stille im Haus war lauter als jeder Lärm. Lily sagte kaum ein Wort.
Manchmal nickte sie oder schüttelte den Kopf, aber meistens reagierte sie überhaupt nicht. Roman versuchte es weiter und hoffte, dass sich eines Tages etwas ändern würde. Er suchte immer nach Anzeichen einer Besserung, doch die Tage vergingen langsam, immer gleich, ohne wirkliche Fortschritte.
Roman gab sich oft die Schuld für alles. Er glaubte, wenn er anders gehandelt hätte, wäre seine Frau vielleicht noch am Leben und Lilia hätte nicht so viel gelitten. Er erinnerte sich an die glücklichen Tage, als ihre Familie komplett war.
Diese Erinnerungen schmerzten ihn heute noch. Er bewahrte Familienfotos in einer Schublade auf, konnte sich aber nicht überwinden, sie anzusehen. Sie erinnerten ihn an das, was er verloren hatte.