Die alliierten Soldaten zwangen sie, die Leichen toter Gefangener in Massengräbern neben dem Hauptlager zu begraben. In einem Interview rund sechzig Jahre später erinnerte sie sich daran, dass sie beim Tragen der Leichen keine Handschuhe tragen durften und dass sie panische Angst vor einer Typhus-Erkrankung hatte.
Sie sagte, die Leichen seien so verwest gewesen, dass ihre Arme und Beine beim Bewegen abgerissen worden seien. Sie erinnerte sich auch daran, dass die ausgemergelten Körper immer noch so schwer gewesen seien, dass sie erhebliche Rückenschmerzen gehabt habe. Bothe wurde verhaftet und ins Gefängnis nach Celle gebracht.
SS-Aufseherinnen des Lagers Bergen-Belsen werden zur Bergung der Toten herangeführt. Zu den Frauen gehören Hildegard Kanbach (erste von links), Magdalene Kessel (zweite von links), Irene Haschke (Mitte, dritte von rechts), die Oberaufseherin Herta Ehlert (zweite von rechts, teilweise verdeckt) und Herta Bothe (erste von rechts).
Beim Belsen-Prozess wurde sie als „skrupellose Aufseherin“ bezeichnet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie eine Pistole gegen Gefangene eingesetzt hatte.
Bothe gab zu, Häftlinge wegen Verstößen gegen die Lagervorschriften wie Diebstahl mit den Händen geschlagen zu haben, betonte jedoch, dass sie nie jemanden „mit einem Stock oder einer Rute“ geschlagen und nie „jemanden getötet“ habe.
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