Häftlinge in Sachsenhausen zum Appell angetreten, 1941.
In vielen Lagern soll es Beziehungen zwischen SS-Männern und Aufseherinnen gegeben haben, und Heinrich Himmler hatte den SS-Männern befohlen, die Aufseherinnen als Gleichgestellte und Kameradinnen zu betrachten.
Im relativ kleinen Außenlager Helmbrechts in der Nähe von Hof pflegte der Lagerkommandant Wilhelm Dörr offen eine sexuelle Beziehung mit der Oberaufseherin Herta Haase-Breitmann-Schmidt.
Korruption war ein weiterer Aspekt der weiblichen Wächterkultur. Ilse Koch, bekannt als „Die Hexe von Buchenwald“, war mit dem Lagerkommandanten Karl Koch verheiratet. Beiden wurde nachgesagt, Millionen Reichsmark veruntreut zu haben. Karl Koch wurde dafür von den Nazis verurteilt und hingerichtet, wenige Wochen vor der Befreiung Buchenwalds durch die US-Armee.
Eine offensichtliche Ausnahme vom Prototyp der brutalen Aufseherin war Klara Kunig, eine Lageraufseherin, die 1944 im KZ Ravensbrück und dessen Außenlager Dresden-Universelle Dienst tat.
Die Lagerleiterin wies sie darauf hin, dass sie zu höflich und zu freundlich gegenüber den Insassen sei, was im Januar 1945 zu ihrer Entlassung aus dem Lagerdienst führte. Seit dem 13. Februar 1945, dem Tag des alliierten Bombenangriffs auf Dresden, ist ihr Schicksal unbekannt.
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