Ich nahm meine Eltern und meine Schwester bei mir auf, als sie nirgendwo anders hinkonnten.
Carlos nickte. „So ist der Plan. Wir vereinbaren ein Treffen in meinem Büro. Aber anstatt das Eigentum zu übertragen, unterschreiben Sie eine notariell beglaubigte Erklärung zum Schutz Ihres Eigentums und erkennen an, dass jede zukünftige Manipulation als Belästigung gilt. Ich werde außerdem alles dokumentieren.“
Emilia lächelte schwach. „Großartig. Zeigen wir ihnen, mit wem sie es zu tun haben.“
Diese Woche war die plötzliche Freundlichkeit der Familie geradezu komisch. Vater begann, Geschirr zu spülen. Mutter backte ihr Lieblingsdessert. Stephanie spielte die liebevolle Schwester. Doch die Gier in ihren Augen verriet sie.
Am Freitagmorgen zog Emilia einen eleganten grauen Blazer an und führte sie zu Carlos’ Büro im Stadtzentrum. Im Wartezimmer duftete es nach Leder und Kaffee. Im Konferenzraum legte Carlos einen ordentlichen Stapel Dokumente auf einen polierten Eichentisch.
„Lasst uns anfangen“, sagte er höflich.
Stephanie beugte sich eifrig vor, als Carlos Emilia das Papier zuschob. „Dies ist ein Formular zur Eigentumsübertragung“, begann er, „aber bevor ich unterschreibe, brauche ich eine mündliche Bestätigung, dass es freiwillig ist.“
Ihr Vater lachte zuversichtlich. „Natürlich. Wir finalisieren nur, was wir bereits vereinbart haben.“
Emilia nickte. „Ich möchte nur, dass sich meine Schwester sicher fühlt“, sagte sie sanft.
Carlos wurde ernst. „Ist allen klar, dass Emilia mit der Unterzeichnung dieses Dokuments alle Rechte an ihrem Haus aufgibt?“
„Ja, ja“, unterbrach ihr Vater.
„Okay“, sagte Carlos und drückte auf den Aufnahmeknopf. „Und jetzt bestätigen Sie bitte fürs Protokoll, dass es sich nicht um Zwang handelt.“
Stephanie runzelte die Stirn. „Warum das aufnehmen?“
„Standardverfahren“, antwortete er ruhig.
Die Spannung wuchs. Ihr Vater rutschte unbehaglich hin und her, doch Carlos blieb standhaft. „Wenn Sie sich weigern, beenden wir den Prozess sofort.“
Stephanie zwang sich zu einem Lächeln. „Okay. Weiter.“
Emilia unterschrieb mit ruhiger Miene. Doch dieses Dokument war keine Eigentumsübertragung, sondern eine rechtliche Erklärung, die garantierte, dass das Haus ihr blieb, und gleichzeitig ein Beweis für die Manipulationen der Familie.
Stephanie blinzelte. „Ist das alles?“
Carlos reichte ihnen Kopien. „In diesem Dokument steht, dass jeder weitere Druckversuch auf Emilia als Schikane geahndet und strafrechtlich verfolgt wird. Sie alle haben dies bestätigt – offiziell.“