Und dann, an einem coolen Herbstnachmittag, nahm das Leben seinen Lauf – auf die grausamste Art und Weise. Ich brachte Jacob zum Markt im Stadtzentrum. Wir waren gerade mit einer Tüte Äpfel auf dem Heimweg, als jemand meinen Namen rief.
“Okay?”
Ich drehte mich um und erstarrte. Mark stand da und hielt Emilys Hand, als wäre sie an ihm festgewachsen, doch sein Blick galt nicht ihr. Er konzentrierte sich auf Jacob, der mich von hinten beäugte und seinen Spielzeuglaster fest an die Brust drückte.
Ich werde Marks Gesichtsausdruck nie vergessen: wie er erbleichte, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten, wie sich sein Griff um Emilys Hand lockerte. Er sah mich nicht wie ein Mann, der seine Ex-Frau sieht. Er starrte Jacob an, als hätte er einen Geist gesehen.
Da wurde mir klar, dass die Vergangenheit mich noch nicht losgelassen hatte.
Er folgte uns und rief mit zitternder Stimme meinen Namen. Emilys Blick huschte zu uns, und Misstrauen wuchs. Ich versuchte weiterzugehen, damit Jacob die angespannte Stimmung nicht bemerkte, doch Mark beschleunigte seine Schritte und ging vor uns her.
„Claire“, stammelte er, „wer… wer ist das?“
Ich sah ihn in die Augen. „Das ist mein Sohn.“
Emily lachte leise und ungläubig auf, doch Mark blieb regungslos. Sein Blick ruhte auf Jacob, er sammelte jedes vertraute Merkmal. Sein blondes Haar. Die Grübchen, die nur beim Lächeln sichtbar waren – genau wie bei Mark.
„Claire“, murmelte er kaum atend, „gehört er… mir?“
Die Luft schien dünn. Emily wandte sich ihm zu, ihr Gesicht war bleich. „Was meinst du mit ‚deins‘?“
Ich hätte lügen können. Ich hätte einfach gehen und ihn in seiner Trauer zurücklassen können. Aber nach vier Jahren, in denen ich Jacob allein großgezogen hatte, war ich es leid, mich zu verstecken. Ich hob das Kinn. „Ja. Er gehört dir.“
Emilys schriller Schrei unterbrach das Treiben auf dem Markt. Die Leute um uns herum blieben stehen und sahen zu, aber ich starrte nur Mark an. Seine Hände zitterten, sein Gesicht war von Ungläubigkeit verzerrt.
„Du hast mich verlassen“, sagte ich leise, aber bestimmt. „Ich habe es erst erfahren, nachdem du gegangen warst. Ich habe es dir nicht gesagt, weil du deine Entscheidung bereits getroffen hattest. Warum sollte ich ein Kind in dieses Chaos hineinziehen?“
Der Rest auf der nächsten Seite