Meine Kinder verpassten die Beerdigung meines Mannes wegen eines „Geschäftsessens“. Dann beschuldigten sie mich, sein Testament manipuliert zu haben. Sie wussten nicht, dass ihr Vater mir einen versteckten USB-Stick mit Beweisen für den Betrug hinterlassen hatte.

Ich war die einzige Person, die bei der Beerdigung meines Mannes anwesend war.

Keine Blumen. Keine Familie. Nur ein sanfter Nieselregen, der stetig auf den schwarzen Regenschirm tropfte, den ich für Anlässe gekauft hatte, die niemals stattfinden sollten.

Meine Kinder sind nicht gekommen. Daniel, mein ältester Sohn, sagte, er habe ein wichtiges Geschäftsessen, das nicht verschoben werden könne. Emily, meine Tochter, schrieb mir fünf Minuten vor Beginn der Trauerfeier: Ich zünde zu Hause eine Kerze an. Traurig.
Nächste
Bleiben
An jenem Morgen begriff ich, dass die Liebe nicht mit dem Tod eines Menschen stirbt. Sie stirbt erst, wenn die Lebenden aufhören, sich um sie zu kümmern.
Der Himmel an jenem Morgen war wie nasse Asche – grau, schwer und müde. Ich stand neben dem Sarg, meine behandschuhten Hände zitterten, und sah zu, wie der Regen mein Spiegelbild auf dem polierten Holz verwischte. Der Pastor, ein freundlicher junger Mann, der Henry nicht konnte, sprach Worte, die wie aus dem Leben eines anderen entlehnt klangen. „Ein hingebungsvoller Vater“, sagte er. „Ein treuer Ehemann.“
Die Worte prallten von den Wänden der leeren Kapelle ab wie Echos, die Nirgends landen konnten.
Vierzig Jahre lang baut Henry und ich uns ein gemeinsames Leben auf. Wir waren nicht reich, aber wir hatten einen festen Rhythmus. Sonntagsfrühstück. Autofahrten, die immer im selben Restaurant am Meer endeten. Abende bei Kerzenschein, an denen wir Sinatra hörten und Händchen hielten, selbst wenn unsere Arthritis schmerzte. Wir glaubten, dass eine einmal entstandene Liebe ewig halten würde.
Ich schaute mich in der leeren Kapelle um und hoffte, vielleicht betete ich sogar, ein bekanntes Gesicht zu entdecken, das verspätet eintreffen würde. Vielleicht Emily, die mit schuldbewusstem Blick hereinstürmte. Vielleicht hat Daniel, der sich in der letzten Reihe hinter seiner Sonnenbrille zu verstecken versucht. Aber niemand kam. Das einzige Geräusch war das leise Prasseln der Regentropfen auf den Metallstühlen draußen.
Nach dem Ende des Gottesdienstes räusperte sich der Bestatter. „Möchten Sie noch einen Moment, Mrs. Anderson?“

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