Siebenundvierzig Sekunden
Der Schmerz traf mich wie ein Blitz, ein brutaler, blendender Blitz, der mir durch die Brust fuhr. Ich keuchte und öffnete die Augen. Ein grelles, steriles, weißes Licht strahlte durch meinen Schädel. Das hektische Piepen von Maschinen, die ich nicht sehen konnte, ließ meinen Schädel pochen. Wo war ich?
Der Raum drehte sich in leblosen Kreisen. Weiße Wände, weitere piepende Maschinen und ein Netz aus durchsichtigen Plastikschläuchen, die sich wie invasive Ranken um meine Arme schlängelten. Ich versuchte mich aufzusetzen, doch mein Körper schrie protestierend auf, ein Chor der Schmerzen von Muskeln, von denen ich nicht wusste, dass sie existierten.
Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht.
Es fühlte sich an, als hätte jemand meine Brust mit einem Brecheisen aufgerissen und sie dann achtlos wieder zusammengenäht. Durch das dünne, demütigend offene Krankenhaushemd konnte ich die dicken Bandagen spüren, die um meinen Oberkörper gewickelt waren.
„Mr. Thompson, Sie sind wach.“ Eine Frau im weißen Kittel erschien an meinem Bett, ihre Silhouette wurde deutlich. Sie hatte freundliche, intelligente Augen hinter einer Brille mit Nickelbrille. „Ich bin Dr. Carter, Ihre Kardiologin. Wie fühlen Sie sich?“
„Als ob mich ein Lastwagen angefahren hätte“, würgte ich mit heiserer, krächzender Stimme hervor. Mein Hals brannte, schmerzte und kratzte. „Was … was ist mit mir passiert?“
Sie überprüfte etwas auf dem Monitor neben meinem Bett. Ihr Gesichtsausdruck war ruhig und professionell, während sie Zahlen und Linien studierte, die mir nichts sagten. „Sie wurden vor zwei Tagen am Herzen notoperiert, Mr. Thompson. Dreifacher Bypass. Während des Eingriffs setzte Ihr Herz für 47 Sekunden aus.“
Siebenundvierzig Sekunden.