Armes Mädchen im Flugzeug
Die zwölfjährige Amara Johnson saß nervös in der hintersten Reihe eines überfüllten Flugzeugs von Atlanta nach New York. Ihr Hemd war abgetragen, ihre Turnschuhe waren an den Nähten auseinandergerutscht. Auf ihrem Schoß lag ein verblichener Rucksack mit all ihren Habseligkeiten – zwei alten Büchern, einem kaputten Handy und einem Foto ihrer verstorbenen Mutter.
Es war ihr erster Flug. Das Ticket gehörte ihr nicht einmal – es war von einer Wohltätigkeitsorganisation gespendet worden, damit sie nach dem Tod ihrer Mutter nach Brooklyn zu ihrer Tante fliegen konnte.
Die meisten Passagiere bemerkten die schlanke Frau, die allein dasaß, nicht. Sie waren mit ihren Telefonen oder ordentlich gepackten Koffern beschäftigt. In der ersten Klasse saß Richard Coleman, ein milliardenschwerer Immobilienentwickler, der wegen seines kühlen Geschäftsstils oft als „Eiskönig“ bezeichnet wurde. Er war auf dem Weg zu einem wichtigen Investorentreffen in New York.
Krise in 30.000 Fuß Höhe
Auf halbem Weg packte ihn Panik. Richard griff sich an die Brust, keuchte und war blass im Gesicht. Die Passagiere erstarrten vor Angst, und Flugbegleiter eilten auf ihn zu und riefen:
„Ist ein Arzt an Bord?“
In der Kabine herrschte Stille. Niemand rührte sich.