Wenige Minuten später raste Linda mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf das St. Margaret’s Hospital in Denver zu und umklammerte das Lenkrad krampfhaft. Emily weinte die ganze Fahrt über und murmelte Wortfetzen: „Keller“, „Seil“, „Ich wollte nicht schreien“.
Im Krankenhaus brachten die Krankenschwestern Emily sofort zum Arzt, nachdem Linda die Situation geschildert hatte. Eine Sozialarbeiterin traf ein, gefolgt von zwei Kriminalbeamten der Jugendabteilung der Polizei von Denver. Emilys Schilderung war abgehackt, von Tränen unterbrochen, aber schlüssig: Herr Cole hatte sie in seinem Haus gelockt, die Tür geschlossen, versucht, ihr die Hände zu fesseln, und ihr zugeflüstert, dass ihr nichts passieren würde, wenn sie schweige.
Als der Inspektor fragte, ob sich noch jemand anderes im Haus befinde, brachte Emilys Antwort den Raum zum Schweigen: „Ich habe Weinen gehört … wie von einem anderen Baby.“
Das reichte. Sofort wurden Polizeikräfte entsandt. Doch Cole war nicht zu Hause, als sie eintrafen, und die Beamten fanden sein Haus beunruhigend sauber vor. Zu sauber.
Kurz darauf traf eine Polizeihundestaffel ein. Ruger, ein Deutscher Schäferhund, war darauf trainiert, menschliche Spuren und Gerüche aufzuspüren. Wenige Minuten nach Betreten des Kellers bellte Ruger vor einem verschlossenen Abstellraum wie wild los.
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