Wir saßen da, als er alle schockierte, indem er das Geld ablehnte, das ihm seine eigene Mutter geben wollte. „Entweder ich bringe das auf die Bank, oder ich ziehe aus!“, verkündete er. Zuerst dachte ich, er scherzte, aber sein ernster Tonfall ließ den ganzen Raum erstarren. Stunden später hatte sogar seine Schwiegermutter die Geschichte gehört, und die darauffolgenden Gespräche machten aus diesem unglaublichen Moment eine so dramatische Geschichte, dass niemand mehr aufhören konnte, sie zu erzählen.

Der Morgen begann, wie so oft, mit Kopfschmerzen und dem vertrauten, metallischen Gefühl der Angst. Anna steht langsam auf, darauf bedacht, Ethan nicht zu wecken, der tief und fest neben ihr schlief. Auf Zehenspitzen schlich sie in die Küche, schaltete den Wasserkocher an und holte ein trockenes, vergessenes Stück Käse aus dem Kühlschrank. Ihre Gedanken kreisen wie ein Schwarm hartnäckiger Fliegen um dasselbe, immer wiederkehrende Problem: Geld. Oder besser gesagt, der Mangel daran.

Ethan schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch und tingelte ohne jeglichen Zeitdruck zwischen freiberuflichen Aufträgen hin und her. Die Hauptlast der finanziellen Belastung liegt auf Annas Schultern. Ihr karges Gehalt als Buchhalterin reichte jeden Monat nicht aus, um Miete, Nebenkosten, Lebensmittel und die endlosen, erdrückenden Schulden ihrer Schwiegermutter Eleanor zu bezahlen.

Der Wasserkocher war ausgeschaltet. Anna Goss kocht Wasser in einer Tasse und gibt einen Schuss Milch hinzu. Die Wärme, die sich in ihrem Körper ausbreitete, war eine willkommene, wenn auch nur kurzzeitige Erleichterung. Genau in diesem Moment betrat Ethan die Küche, sein Gesichtsausdruck war grimmig und wirkte wie von einem Morgen verstört.

„Guten Morgen“, sagte Anna leise und bemühte sich, ihre Stimme neutral klingen zu lassen.

„Was soll das bringen?“, murmelte er. „Die alte Frau ruft schon wieder an.“

Anna seufzte. „Diese alte Frau“, wie Ethan seine Mutter nannte, war ein wahrer Albtraum in ihrer Ehe. Eleanor mischte sich ständig ein, kritisierte Anna und verlangte vor allem Geld.

„Was ist es diesmal?“, fragte Anna.

„Sie sagt, sie brauchen mehr Geld. Sie können es sich nicht leisten, den Kredit zurückzuzahlen.“

Eine Welle der Empörung überkam Anna. „Ethan, meinst du das ernst? Wir haben ihren neuen Fernseher doch erst letzten Monat abbezahlt.“

„Was soll ich denn tun? Sie ist meine Mutter!“, knurrte er.

„Ich weiß“, erwiderte Anna, ihre Stimme überschlug sich trotz aller Versuche. „Ich weiß, dass sie es gewohnt ist, auf Kosten anderer zu leben, und ich weiß, dass du ihr das ermöglichst.“

„Du verstehst mich überhaupt nicht!“, stellte Ethan heraus. „Ich tue das für die Familie!“

„Tust du das für die Familie?“, wiederholte Anna verbittert. „Meinst du, du lädst mir all deine Probleme auf? Ich arbeite auch, Ethan. Ich habe es satt, verschuldet zu sein, ich habe deine Verantwortungslosigkeit satt.“

„So sieht es jetzt auch aus?“, fragte Ethan und sprang wütend von seinem Stuhl auf. Sein Gesicht ist verrottet. „Du glaubst wohl, ich tue nichts? Ohne mich hättest du gar nichts!“

„Was würde ich denn wollen, Ethan?“, entgegnete Anna mit einem neuen, stählernen Unterton in der Stimme. „Würde ich warten, bis du dich herablässt, auch nur einen Cent zu verdienen?“

Er starrte sie an, seine Wut kochte. In der kleinen Küche herrscht eine angespannte, unangenehme Stille.

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